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Ablegerbildung mit Schwarmvorwegnahme

Es ist Schwarmzeit. Eigentlich schon seit Anfang Mai. Aufgrund der Temperaturen und der Witterung konnte ich aber erst jetzt Ableger bilden, da hierfür möglichst gutes Flugwetter nötig ist. Die Ableger stammen von meinen Völkern aus dem Blindtal bei Arzheim und stehen nun in Rhens 😍 in etwa 3-4 Wochen kehren die Ableger ins Blindtal zurück. Dann erstelle ich vermutlich noch einmal aus den Altvölkern einige Kunstschwärme. Die Bienen erhalten so mit den Jungvölkern einen frischen Wabenbau aus eigenem Wachs (Naturwabenbau).

Letzte Arbeiten am Bienenstand

Die Bienen haben sich bereits seit Anfang Juli auf den Winter vorbereitet, nun sinken auch die Temperaturen und die Tage werden merklich kürzer und dunkler. Allerdings war der Futterverbrauch durch die überdurchschnittlich hohen Temperaturen im Oktober relativ groß, sodass ich die Fütterung meiner Bienenvölker ungewöhnlich weit in den Herbst ausdehnen musste. Daher sind aktuell bei allen Völkern noch die Futterräume aufgesetzt, die ich nun in den nächsten Tagen endlich abräumen kann. Damit enden für mich die Arbeiten an den Bienen bis zum Wintereinbruch und einer damit verbundenen längeren Kältephase.

Ein Bienenschwarm

Die Bienen erleben den Frühling im Überfluss und nutzen den Aufwärtstrend bis zur Sommersonnenwende zur natürlichen Vermehrung: Die Arbeiterinnen ziehen (meist etwas verborgen) junge Königinnen heran. Kurz vor deren Schlupf verläßt die alte Königin mitsamt einiger tausend Arbeiterinnen den Bienenstock. Das Spektakel beginnt oftmals zur Mittagszeit und dauert nicht länger als eine halbe Stunde – die Bienen versammeln sich als Traube am Ast eines nahe gelegenen Baumes. Während des Orientierens und Sammelns erinnern die umher fliegenden Bienen an eine dichte Wolke. Ein solcher Bienenschwarm ist absolut ungefährlich. Da die Bienen kein „Zuhause“ mehr haben, gibt es auch nichts, was sie verteidigen müßten. Ich bin selbst schon mehrfach durch eine solche Schwarmwolke gegangen – ohne auch nur einmal von einer Biene berührt worden zu sein. Sollte also einmal ein Schwarm in Ihrem Garten vorbeischauen, betrachten Sie diese Aufführung ganz entspannt – es lohnt sich.

Nachdem sich der Schwarm an einem Ast niedergelassen hat, schwirren die Kundschafterinnen aus, um ein neues Zuhause zu finden – früher waren das beispielsweise hohle Baumstämme. Heute sind es leider – mangels natürlicher Möglichkeiten – auch schon mal Schornsteine. Um solche Fehlbesiedelungen zu vermeiden, sollte man nun einen Imker anrufen.

Wenn mich ein solcher Anruf erreicht, packe ich eine Schwarmfangkiste und einen Wassersprüher ein – mehr brauche ich nicht. Sofern der Schwarm gut erreichbar hängt und keine akrobatischen Leistungen verlangt, sprühe ich die Bienen zuerst einmal ordentlich mit kaltem Wasser ein. Das führt dazu, dass sich die Bienen noch enger zusammen kuscheln und auch keine Kundschafterinnen mehr auffliegen. Im nächsten Schritt halte ich die Schwarmfangkiste unter den Schwarm und stoße den Ast ein- oder zweimal kräftig auf den Rand der Kiste. Die Bienen fallen als Traube in die Kiste, die ich dann umgehend verschließe. Die Schwarmfangkiste lasse ich nun noch einige Stunden leicht geöffnet – am besten bis in die Abendstunden – vor Ort stehen, bis alle Kundschafterinnen zurückgekehrt sind. Damit bin ich schon fertig.

Zuhause stoße ich die Bienen – ebenfalls mit ein bis zwei kräftigen Stößen – in ihre neue Beute und bringe diese zu einem entfernten Bienenstand. Die Arbeiterinnen beginnen sofort mit dem Bau der Waben. Bereits nach wenigen Wochen sind die ersten Brutwaben belegt und die Sammlerinnen tragen Nektar und Pollen ein.

Der Bienenschwarm ist die natürlichste Art der Vermehrung der Bienen, auch wenn es dem Imker mehr Mühen bereitet. In der naturnahen Imkerei hat der Schwarm dennoch einen festen Platz. Durch regelmäßige Kontrollen von April bis Ende Juni versuche ich bei meinen Völkern den Zeitpunkt des Schwärmens abzuschätzen und „nehme den Schwarm vorweg“. Dazu entnehme ich dem Bienenvolk kurz vor dem Schwarm die alte Königin und einige tausend Flugbienen und gebe ihnen eine neue Beute. Das ist ein naturnaher Kompromiss – der manchmal auch schief geht, dann muss ich doch auf eine Leiter steigen 🙂

Die Bienen fliegen wieder

Es ist soweit – die Bienen fliegen wieder. In den kommenden Wochen stehen einige Arbeiten an:

  • 9 Bienenvölker erhalten ein neues Haus (Beute) – die neuen Beuten sind etwas schmaler und leichter, damit einfacher zu heben
  • die bisherige Abdeckfolie im Deckel ersetze ich durch ein mit Wachs getränktes Bio-Leinentuch
  • ein neuer Bienenstand im Blindtal muss noch hergerichtet werden
  • 4 Bienenvölker aus Vallendar ziehen zum neuen Stellplatz im Blindtal um

Und da ich bereits einige Male gefragt wurde: Alle Bienenvölker haben den Winter überlebt 🙂

November 2017

Im Oktober habe ich die Fluglöcher verkleinert, um das Eindringen von Mäusen in die Beuten zu verhindern. Eine Maus verbreitet in den Wintermonaten Unruhe und führt damit (wie übrigens auch das Picken von Spechten an den Beuten) zu einem höheren Futterverbrauch. Das kann anschließend in den Frühlingsmonaten zu Problemen führen, wenn die Bienen das Futter für die Aufzucht der ersten Sommerbienen brauchen.

Im November werde ich noch eine Varroa-Kontrolle durchführen um festzustellen, bei welchen Völkern eine Winterbehandlung nötig ist. Die Winterbehandlung erfolgt – wie auch bereits die Spätsommerbehandlung – mit einer organischen/natürlichen Säure. In diesem Fall der im Rhabarber ebenfalls natürlich vorkommenden Oxalsäure.

Ich freue mich übrigens sehr darüber, einen Teil meines Honigs dem Verein Friedenskinder e.V. für den Arzheimer Weihnachtsmarkt 2017 spenden zu dürfen.