Bienenwachstücher
Grundsätzlich versuchen Bienen alle Leerräume zwischen den Waben mit Wachsbrücken (kleinen Wabenstücken) zu versehen. Diese Wachsbrücken entstehen nicht nur seitlich, sondern auch oberhalb und unterhalb der Waben – also auch zum Deckel der Bienenbehausung (der sogenannten Beute). Wenn nun der Imker den Deckel abheben möchte und die Bienen alle Waben zum Deckel mit Wachsbrücken versehen haben, dann ist es im Grunde kaum mehr möglich, den Deckel ohne Beschädigung von der Beute zu nehmen. Darum setzen die meisten Imker Plastikfolien als Auflage auf den obersten Rähmchen ein: Die Bienen bauen dann zwar ebenfalls Wachsbrücken, aber eben nur zwischen den oberen Rähmchenträgern und der Folie. Der Deckel läßt sich also problemlos abheben und auch die Folie kann mühelos abgezogen werden.
In einer naturnahen Imkerei stört Plastik im Bienenvolk – zum einen aus Überzeugung, zum anderen aus rein gesundheitlichen Überlegungen. Ich habe mich daher nach einer Alternative umgesehen und sie gefunden: Wachstücher. Im Winter habe ich Bio-Leinen- und Bio-Baumwolltücher (etwa 240g/qm) mit flüssigem Bienenwachs getränkt. Diese Tücher verwende ich nun seit April in allen Völkern als natürliche Auflage und habe die Plastikfolien entsorgt. Abgesehen vom Arbeitsaufwand und den Kosten für solche Tücher (ein Tuch kostet etwa 10-15 EUR in der Herstellung, im Gegensatz zu 3 EUR für eine Plastikauflage) sehe ich keinen Grund für den Einsatz von Plastikfolien im Bienenvolk.